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Exkurs zur Rammpfahlvorrichtung
© by altbasel.ch
Um 1582 erhielt das St.Johanns-Tor eine Rammpfahlanlage. Damit konnten die im Vorwerk fixierten Holzpfähle mit einem Schlag hinuntergelassen werden. Die Eisenspitzen dienten weniger dazu, sie üblen Eindringlingen aufs helmbewehrte Haupt fallen zu lassen. Sie sollten sich vielmehr schwungvoll in den Boden bohren, damit sie dann mit Hammerhieben auf ihre oberen Enden, die gerade noch ins Vorwerk ragten, zusätzlich in den Grund getrieben werden konnten.
rammpfahl
Man konnte die Pfähle auch einzeln herunterlassen, so dass für den kleinen Verkehr die Hälfte des Torbogens offen bleiben konnte. Zusätzlich verfügte man auch noch über ein verschliessbares Holztor. In der Barbarastube des Artillerie-Vereins Basel-Stadt sind an der stadtseitigen Raumwand noch die Rammpfähle zu sehen. Weitaus besser ist eine analoge (rekonstruierte) Rammpfahlanlage mit Seilwinde und Zuganlage im St.Alban-Tor zu sehen.

Eine Besonderheit beim St.Johanns-Tor besteht darin, dass die Rammpfahlvorrichtung an der Aussenmauer des Torturms liegt und somit im Vorwerk installiert wurde. Man sieht dies gut auf dem Bild oben, wo der gemauerte Torbogen an der Feldfassade hinter den Pfahlspitzen verläuft. Zu St.Alban und zu Spalen sind die Vorrichtungen im eigentlichen Torturm selber untergebracht. Bereits zuvor hatte zu St.Johann das Vorwerk das alte Fallgatter aufgenommen, weswegen der bei anderen Toren offene Hof des Werks hier mit einem Dach versehen ist. Davon zeugen noch die Führungsrillen des Gatters.

Aufgezogene Rammpfähle kann man auch im Lokal der Spezi-Clique im St.Alban-Tor sehen. Dort bilden die eisenbewehrten Holzpfähle ebenfalls einen Teil der Wanddekoration wie bei den Artilleristen zu St.Johann. In beiden Vereinslokalen würde es einen höchst verhängnisvollen Effekt auf Wandvtrinen und aufgehängte Zinnteller haben, wenn plötzlich die Rammpfähle ihrer Bestimmung gemäss wieder herniederpoltern würden.

rammpfahl

Links sieht man die Einzelaufhängung der Pfähle im Dachgeschoss des Vorwerks. An den Eisenringen oben, durch die heute sichernde Stahlseile gezogen sind, konnten einst heruntergelassene Pfähle hochgezogen werden. Unten die Metallbügel die früher in erster Linie die Sicherung der aufgehängten Pfähle garantierten.

Rechts die metallbeschlagenen Pfahlspitzen in der Barbarastube des Artillerie Vereins Basel-Stadt. Die Stube liegt im früher offenen Vorwerk und entstand erst durch die Überdachung zur Rammpfahlvorrichtung.

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