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fragen zum alten basel
Das Haus Zum Luft und der Geschlecht zum Luft



Herr E. / 01. August 2011:

Es gab eine Familie "Zem Luft resp. Zum Luft" die etwa zwischen 1350 und 1500 in Basel gelebt hat. Gibt es eine Verbindung zwischen dieser Familie und dem Haus Zum Luft?

Antwort von altbasel.ch:

Der Name des Hauses "Zum Luft" an der Bäumleingasse 18 wird unter diesem Namen urkundlich im Juli 1537 erstmals erwähnt. Ein Zusammenhang mit dem Geschlecht selben Namens ist hierzu unsicher, denn als der Drucker Hieronymus Froben (1501-1563) die Liegenschaft 1531 übernahm, wurde sie "ze Rhyn hoff" genannt. Diese Bezeichnung geht auf einen Vorbesitzer aus dem Geschlecht Zu Rhein zurück. Davor ist die Benennung "Kammerers hof" bekannt. Wie der Name Zum Luft hier einfloss ist unklar.

haus zum luft

Das Haus Zum Luft an der Bäumleingasse 18 bzw. am Luftgässlein 2/4.

Aus der Familie Zum oder Zem Luft sind einige Personen überliefert, wie Rudolf zum Luft (gestorben 1424) der oberster Ratsknecht war, oder Peter zum Luft (gestorben 1474), welcher das Amt eines Domherrn inne hatte und an der Gründung der Universität mitwirkte. 1461 und 1467 ist er sogar als deren Rektor belegt. Als Rektor und als Vizekanzler der Universität fungierte auch Arnold zum Luft (ca 1453-1517). Sein Neffe Bernhardin zum Luft war 1520 päpstlicher Schweizergardist.

Nach der Reformation verlieren sich allmählich die Spuren der Zum Luft in Basel. Ob der Familiennname in den Hausnamen gelangte ist bisher ungeklärt. Vielleicht besteht kein konkreter Zusammenhang. In der Stadt trugen noch weitere Häuser diesen Namen, so etwa das seit 1331 überlieferte Haus "Zem Lufte" an der Augustinergasse 3, wo ein Zusammenhang mit der Familie nicht ausgeschlossen, aber auch nicht nachgeweisen werden kann. Das Luftgässlein hat seinen Namen wiederum vom Haus.



Querverweis zum Thema:

>> Geschichte des Hauses zum Luft




Beitrag erstellt 25.08.11

Quellen:

Paul Bloesch, Das Anniversarienbuch des Basler Domstifts, Textband, Quellen und Forschungen zur Basler Geschichte, Band 7/II, herausgegeben vom Staatsarchiv Basel-Stadt, Kommissionsverlag Friedrich Reinhardt AG, Basel, 1975, Seite 582 (Zum Luft)

Guy Paul Marchal, Die Statuten des Weltlichen Kollegiatstifts St.Peter in Basel, Quellen und Forschungen zur Basler Geschichte, Band 4, herausgegeben vom Staatsarchiv Basel-Stadt, Kommissionsverlag Friedrich Reinhardt AG, Basel, 1972, Seiten 202 (Peter bzw Petrus zum Luft) 512 (Arnold zum Luft)

Martin Möhle, Beitrag "Augustinergasse 1-3,", publiziert in Kunstdenkmäler des Kantons Basel Stadt, Band 7, (Altstadt Grossbasel I), 2006, herausgegeben von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern, 2006, ISBN 3-906131-84-X, Seite 258

Anne Nagel, Beitrag "Luftgässlein", publiziert in Kunstdenkmäler des Kantons Basel Stadt, Band 7, (Altstadt Grossbasel I), 2006, herausgegeben von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern, 2006, ISBN 3-906131-84-X, Seiten 238 bis 239

Anne Nagel, Beitrag "Bäumleingasse 18 / Luftgässlein 2/4", publiziert in Kunstdenkmäler des Kantons Basel Stadt, Band 7, (Altstadt Grossbasel I), 2006, herausgegeben von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern, 2006, ISBN 3-906131-84-X, Seiten 233 und Anmerkung 583 Seite 557

Rudolf Wackernagel, Geschichte der Stadt Basel, Band 3, Verlag von Helbing & Lichtenhahn, Basel, 1911, Seiten 116 (Bernhardin zum Luft) und 129 bis 130 (Arnold zum Luft)

engel

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