der leu

zurueck

fragen zum alten basel
Kopflaternen an der Fasnacht



Frau F. / 07. November 2010:

Da bald wieder Fasnacht ist, muss ich Sie etwas fragen. Wir sind uns in der Clique uneinig wann die ersten elektrischen Kopflaternchen am Morgestreich aufgetaucht sind. Es wurde behauptet, dass man diese Laternchen schon in den 30er Jahren kannte, was aber nicht alle glauben.

Antwort von altbasel.ch:

Ihre Frage brachte mich ins Schwitzen, denn dieses Gebiet scheint weitgehend unerforscht. Doch im 1939 erschienen Werk "D'Basler Fasnacht", findet sich in der von Paul Koelner zusammengetragenen "Fastnachtschronik 1888-1938" ein wertvoller Hinweis zur Fasnacht vom 4. bis 6. März 1895. Damals gab es noch zweimal einen Morgenstreich; einen am Montag und einen am Mittwoch. Hierzu wurde festgehalten "Als Novum sah man am Morgenstreich einige meisterhafte Ruesser, die mit elektrischen Lämpchen versehen waren."

Ob diese bereits Kopflaternchen sind wie wir sie heute kennen, ist natürlich aus der kurzen Notiz nicht herauszulesen. Aber das Mitführen kleiner Lämpchen wird damit bereits für 1895 belegbar. Studieren wir die Fasnachtplaketten, entdecken wir auf Pericle Giovanettis Plakette von 1938 einen klaren Beweis dafür dass es Kopflaternen schon vor dem Krieg gab. Der im Bett ruhende Fasnächtler erwartet den auf 4 Uhr gestellten Wecker und trägt unter der Decke Kostüm und eine Kopflaterne mit Baselstab. Also gab es sie in der 30er Jahren sicher.

kopflaterne an der basler fasnacht

Kopflaterne an der Basler Fasnacht. Im Allgemeinen werden diese Laternen zum Morgenstreich getragen, wo die öffentliche Strassenbeleuchtung abgeschalten wird.


Beitrag erstellt 21.02.11

Quellen:

Corina Christen, Basler Fasnachtsplaketten, Friedrich Reinhard Verlag, Basel, 2006, ISBN 978-3-7245-1418-3, Seiten 56 bis 57

Paul Koelner, "Fastnachtschronik 1888-1938", publiziert in D'Basler Fasnacht, herausgegeben vom Fasnachts-Comité, Verlag von O. & A. Zwahlen, Basel, 1939, Seite 158

engel

zurück zu fragen & antworten | zum schlagwortkatalog